AMSTETTEN/ALBERNDORF / „Oh, Mann!“ Der Märchenprinz schlug die Klappe des Sichtschlitzes zu und stöhnte laut: „Womit habe ich das nur verdient?“ Ja, das ist die entscheidende Frage, die gestellt wird. In der Tat ist es die dritte Zeile des Märchens „Der Märchenprinz“ von Hermann Knapp – und für diesen spannenden Text wurde der Autor beim Literaturwettbewerb „akut 13“ in der Kategorie „Märchen“ in Alberndorf in der Riedmark im Mühlviertel mit einem bedeutenden Preis ausgezeichnet.
Am Freitag, 23. August, durfte Hermann Knapp den Preis aus den Händen von Bürgermeister Josef Moser und Welf Ortbauer entgegennehmen.
Übrigens: Alberndorf ist nur auf den ersten Blick ein verträumtes Dorf. Schnell nimmt man das pulsierende Leben wahr und die kluge Integration von neuer Architektur zu einem harmonischen Ortsbild. Die Preisverleihung fand in den Sparten Lyrik, Prosa und Märchen statt.
Bereits zum siebten Mal fand der renommierte Literaturwettbewerb statt, an dem Hermann Knapp zum dritten Mal erfolgreich teilnahm. Im Jahre 2011 holte er sich in der Kategorie „Prosa“ mit dem Text „Schuld und Sühne 2068“, der sich mit den Gefahren der Atomenergie auseinandersetzt, den ersten Preis.
Schräge Welt in einem modernen Märchen
Zurück zum heurigen Literaturpreis. Welf Ortbauer überreichte nicht nur die Preise, sondern er trug auch die Bewertungen der Jury vor. „In bekannt humorvoller und schräger Weise hat Knapp ein modernes Märchen abgeliefert, in dem der Märchenprinz mit ganz neuen Herausforderungen kämpfen muss: einer Prinzessin, die alles andere als märchenhaft ist, einem altersschwachen Drachen und einer geheimnisvollen Fremden namens Red Cape, die im Märchenreich die Demokratie einführen will. Der Märchenprinz verliebt sich prompt in das falsche Mädchen. Was wird dazu der Märchenkönig sagen? Ob es ein Happy End gibt oder nicht....“ . Der Text wird in der Alberndorfer Anthologie 13, die im Dezember erscheint, nachzulesen sein.
Das Jahr 2013 ist für Hermann Knapp ein sehr erfolgreiches. Erst vor einigen Wochen trat er mit spezifischen Texten zu Werken von bildenden Künstlern, die sich mit dem Werk von Alfred Kubin beschäftigten, an die Öffentlichkeit und bekam dafür äußerst positive Rückmeldungen. Seine einfühlsamen Texte zu den Werken erweitern den bildnerischen Horizont und führen in die Tiefe der menschlichen Seele. Die Texte und auch die Bilder sind in einer Broschüre erschienen. „Vage Geschichte über das Los eines Schwierigen“, so der mehr als zutreffende Titel. Und vor Kurzem erhielt Knapp die Nachricht, dass ein Text „Der Vertrag. Lesen Sie das Kleingedruckte“ im Jahrbuch der Stadt Linz „Facetten 13“ abgedruckt wird. Lassen wir die schriftliche Mitteilung an den erfolgreichen Literaten sprechen.
Franz Schuh in der Jury als Literaturexperte
„Mit dem Schriftsteller und Essayisten Franz Schuh stand uns heuer einer der renommiertesten Literaturexperten des Landes zur Verfügung, um die zahlreichen Einsendungen zu sichten, zu bewerten und für die Publikation zusammenzustellen. Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass ihr Beitrag von Franz Schuh im heurigen Jahresband zur Veröffentlichung vorgeschlagen wurde“.
Auch die Mitarbeiter der NÖN Am stetten und Ybbstal freuen sich über diese Erfolge, gratulieren und wünschen sich noch viele außergewöhnliche, aufrüttelnde Texte.